Indien hat uns wieder!
Seit unserem letzten Aufenthalt im Meditationscenter sind vier Wochen vergangen und es waren wunderbare Wochen. Wir sind kreuz und quer durch den Himalaja gefahren. Oft wussten wir nicht einmal wo wir am Ende rauskommen. Von absoluter Stille und Einsamkeit bis hin zu belebten Dörfern war alles dabei. Die schlechten Straßen waren unser ständiger Begleiter, was uns oft zur Weisglut getrieben hat. Doch ein Gutes hatte es, wir sind langsam gereist, haben viele Pausen gemacht und sind manche Tage nicht viele Kilometer gefahren und hinzu kommt, dass wir die gesamte Zeit in der Natur übernachtet haben, bis auf zwei Nächte die wir in Kalpa im Hotel verbrachten (Dauerregen – Monsun – Duschen – Schlafen –etc. ). O.K. morgens zogen die Kuhhirten an unserem Landyhaus vorbei, es kamen die allgemeinen Neugierigen, die sich ohne zu zögern zu uns ans Feuer setzten und einfach nur starrten.
Zudem gibt es zu vermelden, dass sich unser Landy des öfteren an Bolzen, Metallsplittern und Alterserscheinungen die Puschen aufschlitzte. Den ersten Platten nahmen wir noch mit Gelassenheit, beim Zweiten fingen wir an zu schimpfen und beim Dritten fluchten wir über die dreckigen Straßen und .... Inder, die alles auf die Straße werfen.
Nach einem dieser Tage, Chaos auf der Straße, Platten, Regen fanden wir einen Schlafplatz am Fluss und in der Dunkelheit hörten wir ein Auto heranknattern. Oh nein, dass jetzt auch noch, wieder ein Neugieriger, doch es stellte sich heraus, dass uns Pankaj nur seine Hilfe anbieten wollte. Er kam wie gerufen, denn es war nichts zum Abendessen im Haus. Er fuhr in die Stadt und brachte uns Brot. Das war so lieb und wir konnten unser Glück kaum fassen, denn er ist zudem Besitzer einer Autowerkstatt. Er bot uns an, diese am nächsten Morgen zu nutzen, was wir auch taten und siehe da, unserem Landy war das Lager an der Vorderachse gebrochen. Jetzt rollt er wieder wie geschmiert über die Straßen.
Das war noch nicht alles, zudem lud er uns in sein Haus ein, wir sollen doch seine Gäste sein und uns einen Tag Fahrpause können. Er lebt mit seiner Familie auf einem Berg in einem alten Farmerhaus, mit tollem Blick über die Berge und dem Fluss. Komisch Pankaj bot uns sofort eine Dusche an und das Waschen unserer Kleidung. Woran das wohl liegen mag?
Nachdem wir diese liebe Familie verlassen haben, begaben wir uns auf den Weg nach Rishikesh, wo wir uns zur Zeit befinden. Da wir die Berge jetzt schon vermissen (nach einem Tag), werden wir uns schleunigst nach Nepal begeben.
P.S. Was wir in Deutschland nicht machen würden:
1. Die Teller ablecken und in den Schrank stellen
2. Uns direkt an der Straße im Unterhemd die Achseln waschen
3. Überhaupt im Unterhemd die Achseln waschen
4. In Kartonbutzen zu Mittag essen
5. Uns beklotzen lassen
6. Den Hund auf Gaffer jagen
7. Zu Haufe Heinzketschup essen
8. Uns die Kehlen mit scharfen Essen verätzen
9. Uns wild hupend durch den Autoverkehr pressen
10. Mit einem Regenschirm auf dem Moped fahren
11. Auf Straßen fahren, die so breit wie unsere Radwege sind (mit Bussen als Gegenverkehr)
12. Kühe im Haus wohnen lassen
13. Auf mit Kuhschiete vollgekackten Plätzen übernachten
14. Mit Ziegen gemeinsam zu Abend essen
Bis dahin alles liebe Euer Landycruiserteam
aus der Prignitz
Carina, Michael und
Sturmhund Roxy
CarinaUndMichael - 8. Sep, 09:43