So heute habe ich mich aufgerafft und bin bereit bzw. wir für einen neuen Bericht.
Seit gut drei Wochen befinden wir uns in Nepal.
Wir haben viel erlebt und wissen gar nicht so recht, wo wir beginnen sollen......
Hier das Wichtigste:
Der Weg von Rishikesh nach Nepal war sehr feucht, heiß und voller Menschen. Der Monsun erhaschte uns in vollen Zügen und es regnete dicke Strippen vom Himmel. Unser Landy verwandelte sich in ein Schwimmbad, überall lief es rein. Noch Tage später holten wir nasse Sachen aus dem Auto, die zum Teil nicht mehr schön rochen, wie ihr Euch vorstellen könnt.
Nachdem wir das Guest House verlassen hatten, wartete die wirkliche Realität Indien auf uns: Hupen, Fahrräder, Mopeds, glotzen, Kühe und anderes Getier auf der Straße.
Unsere erste Nacht im Freien war schön und wir beschlossen morgens früh aufzustehen, damit wir den Gaffern rechtzeitig entfliehen konnten, doch was ist früh?
Ich war gerade dabei mich ein wenig zu dehnen und zu räkeln auf meiner Yogamatte, da hörte ich Micha stöhnen: „Oh nein die ersten Neugierigen....“
Ich sah mich um und traute meinen Augen nicht: „Ah, das sind ja mindestens 20 Piepel!“
Glaubt ja nicht, dass sie wieder gingen, ich war außer mir vor Wut, schnappte mir Michas Mütze und ging zu jedem einzelnen hin: „Du willst was sehen, dann hast du auch zu zahlen, gib mir 10 Rupien, oder gehe“!
Einige waren so frech und sagten: „Ich habe mein Geldbörse nicht dabei“ „ich höre dich nicht“ oder grinsten einfach nur frech, bis sie einsahen, dass es doch besser ist, nur aus sicherer Entfernung zu schauen.....
Was für ein Morgen.....
Der Regen ließ nicht nach und es gab weit und breit kein Hotel, außer überteuerte, muffelige, alte Zimmer mit spitzen Preise, nein Danke....wir fuhren weiter und weiter, bis wir an eine Tankstelle kamen, die uns als super Ort erschien, schön überdacht, super für Dachzeltschläfer und unseren Landy.
Wir rein, mit dem Besitzer nett geplaudert, ja kein Problem ihr könnt hier schlafen, wir richten Euch dieses Nebenzimmer ein und ihr bezahlt mir nen bisschen was. Wie viel? 1500 Rupien, Micha und ich schauten uns an, der Atem stockte und wir sagten:“ Ne vergiss es, ja dann 1000, ne never!“ Wir bezahlten in Rishikesh mal gerade 250 Rupien und das in einem Touriort. Daraufhin meinte er, ja dann müsst ihr gehen. Wir raus, rein in den Landy und blieben einfach unter dem Dach stehen und verharrten der Dinge.....
Wir hatten eine gute Nacht mit einem Leibwächter und Frühstück. Das war der Einstieg in unsere Tankstellennachtschläferkarriere, es folgten zwei weitere. Wozu in Hotels einkehren, wenn wir das auch um sonst haben können.
Der Regen ließ nach und die Feuchtigkeit und Hitze wurden unsere Begleiter. Kaum vorstellbar. 100 % Luftfeuchtigkeit. Ich will mich nie wieder über das schwüle Wetter in Deutschland beschweren.
Ja man trifft so den einen oder anderen auf der Reise, wird zum Tee eingeladen, hört sich die eine gute oder langweilige Story an, insofern wir die selbe Sprache sprechen, fährt weiter und weiter um schnellstmöglich nach Nepal zu gelangen.
Wenn es da nicht das eine oder andere undefinierbare Geräusch an unserem Landy gegeben hätte. Wir dachten, ach komm bis nach Nepal schaffen wir das schon, doch das Klackern wurde lauter und lauter. Micha war mulmig zu Mute, also beschlossen wir an einer der Autobutzen an der Straße anzuhalten. So schnell konnten wir nicht kucken, lagen sie unter dem Auto und fingen an zu schrauben. Micha bekam die Panik, keiner sprach Englisch und woher wussten sie, was wir wollten und überhaupt, wer hatte hier das sagen und erledigte welche Aufgabe. Die Schrauben, Muttern und mir unbekannter Kleinkram fielen in den Dreck, Micha sammelte alles wieder zusammen, schüttelte den Kopf und schwitzte.....
Ein Englischsprechender Kunde tat sich auf, dolmetschte für uns und so fanden wir heraus, dass das Kreuzgelenk an der Kardanwelle gebrochen war. Die Inder sind ja sehr erfinderisch, also nahmen sie ein Kreuzgelenk von ihrem heißgeliebten Tata, bauten es ein, doch es passte nicht. Schnell wurde einer der Burschen zur Schweißerbude geschickt, bisschen was rüber geschweißt. Nun, zur Zeit hält es noch, doch wie lange?
Ja und Nepal wartete weiterhin auf uns.
Der Weg dort hin wurde zunehmend schlechter, der zweirädrige Verkehr nahm zu und hätten wir nicht gewusst, dass da eine Grenze ist, wären wir glatt durchgerauscht. Ein Soldat stoppte uns und meinte, da ist das Customer. Wir schauten uns an, das ist also die Grenze, ein Trubel, ein Verkehr, Menschen über Menschen, die einfach zwischen zwei Ländern hin und her spazierten. Die Inder und Nepalis haben das Abkommen, ohne Visa und großartige Registrierung hin und her reisen zu dürfen. Der Beamte am Customer hielt noch sein Nachmittagsschläfchen um halb vier Uhr nachmittags und wollte nicht gestört werden. Micha flippte völlig aus, uns lief die Zeit davon, denn um 18:30 Uhr ist es spätestens stockfinster. Dieser Grenzübergang war seit langem der aufregendste und Zeit intensivste. Hinter her stellten wir fest, dass der Beamte, der die Visa ausstellte uns um 20 Dollar beschissen hat und wir noch mit ihm hin und her diskutiert haben, dennoch 20 Dollar Miese gemacht. Nun gut......
Eins haben wir in Nepal gelernt, du musst um alles feilschen und aufpassen, dass sie dich nicht über das Ohr hauen. Überall wollen sie Touristenpreise abverlangen.
Du kaufst Dir ne Packung Saft, gestern bezahltest Du 20 Rupien und morgen sind es plötzlich 40 Rupien.
Dennoch gefällt es uns hier, die Landschaft ist schön
, das Klima in Kathmandu ist annehmbar, wenn man nicht gerade im Stau steckt.
Die Polizisten werden für das Hübschansehnwerden bezahlt und nicht für das Regeln des Verkehres, da muss schon mal der eine oder andere Autofahrer aussteigen und das Chaos managen.
Unsere erste Anlaufstelle war Pokhara.
Dort waren wir neun Tage, die ersten vier Nächte auf einem Campingplatz, doch aufgrund des Regens beschlossen wir uns eine nette Unterkunft zu suchen. Trafen das erste mal seit Monaten andere Traveler mit eigenem Fahrzeug und hatten ne Menge zu plaudern, tja die Schweizer....
Wir warteten voller Geduld auf die tolle Aussicht der Annapurnakette
, drei Tage hintereinander fuhren wir zum Aussichtspunkt und es präsentierte sich am letzten Tag ein gigantischer Blick. So von 900m Höhe auf Achttausender zu schauen ist der Wahnsinn. Das Warten lohnte sich.
Anschließend ging es weiter nach Kathmandu,
wo wir eine Overlanderwerkstatt ausfindig gemacht hatten, doch hier war seit Tagen Festivaltime angesagt und keiner arbeitete. Somit fuhren wir raus in die Berge, dann wieder zurück nach Kathmandu und die wollten immer noch nicht arbeiten....
Somit beschlossen wir in den Chitwan-Nationalpark zu fahren, der ja nur 160 km oder so entfernt ist. Tja wir brauchten zwei Tage, da wir meinten über die Berge fahren zu wollen. Doch es hat sich gelohnt, auch von hier aus tolle Blicke auf die Riesen, Ruhe und Einsamkeit. Toll.....
Im Chitwan-Nationalpark wartete ein feuchtes, heißes Klima auf uns. Es hatte uns dermaßen erschlagen, dass ich wieder zurück wollte, doch da war ja noch das Elefantenreiten, das auf dem Programm stand. Micha setzte sich durch, was auch gut so war. Nächsten Morgen setzten wir uns auf den Rücken des Riesen
und stapften in den frühen Morgenstunden durch den Dschungel. Wir hofften auf ein paar wilde Tiere, doch wir sahen nur ein Nashorn, ein paar Wildhühner, Wild und Pfauen. Dennoch war es unbeschreiblich schön. Am Vormittag ging es zum Elefantenbaden bzw. duschen und baden der Touris.
Abends fuhren wir mit einem Führer in den Dschungel und schliefen in einem Dschungelhaus. Ich sah das Zimmer und wäre am liebsten umgekehrt. Ein muffliges, dreckiges, dunkles Loch, doch so eine Nacht im Dschungel hat man auch nicht alle Tage. Ich würde sagen, sie haben mit uns ein riesiges Geschäft gemacht. So schnell ist man 30 € los.
Nächsten Morgen ging es zur Elefantenaufzuchtsstation
und dann zurück nach Kathmandu, wo wir auch noch eine Weile bleiben
. Hier haben wir jetzt eine Landywerkstatt, so richtig deutscher Standard mit wahrscheinlich deutschen Standardpreisen. Er wird noch einmal durchgecheckt, mal sehen, was mir Micha heute Abend berichtet.
Nun sind die Finger lahm, der Kopf leer und die Freude über einen neuen Bericht groß.
Genießt alle den Herbst mit den bunten Blättern.
Euer Abenteuerteam
Carina, Micha und Roxy
Da sage mal einer wir haetten doch Monate lang Urlaub, schaut uns an, so sieht man nach 40 km schlechter Bergpiste aus
P.S. Roxy hat ihre erste Verfolgungsjagd durch einen Wasserbüffel hinter sich, ich habe sie lange nicht mehr so flitzen sehen, schönes Bild Roxy und der Wasserbüffel (der war noch jung und wild), bisschen mulmig war uns schon, als die beiden an uns vorbeiliefen. Ich muss gleich wieder schmuntzeln
Die sind ueberall
ich bin so gluecklich ueber die Erfindung Waschmaschine
bei uns ist Rollentausch, Micha mein kleiner "Schwaetzer"
CarinaUndMichael - 5. Okt, 13:27